Landkreis Gießen (-). Schnell und in ausreichender Menge Löschwasser dorthin bringen, wo es benötigt wird: Für diesen Zweck hat der Landkreis Gießen in Zusammenarbeit mit 17 seiner Städte und Gemeinden Abrollbehälter für Löschwasser angeschafft. Jeder fasst 10.000 Liter und kann mit Wechselladerfahrzeugen an Einsatzstellen gebracht werden.
Das Land Hessen fördert die interkommunale Zusammenarbeit mit 100.000 Euro.
Buseck, Lich, Linden Heuchelheim – an diesen vier Standorten sind die Abrollbehälter stationiert. Je nach Situation können sie auch zum Transport von Trinkwasser genutzt werden. In erster Linie dienen die Abrollbehälter aber dem Grundschutz an Löschwasser. Denn der war in der Vergangenheit nicht immer ausreichend: „Wenn das Löschwasser bei einem Brand nicht genügt, ist ein erfolgreiches Abarbeiten eines Einsatzes nur unter sehr erschwerten Bedingungen möglich“, sagt Landrätin Anita Schneider, „an diesem Punkt mussten wir ansetzen und haben uns gemeinsam mit unseren Kommunen für das System der Abrollbehälter entschieden. Es ermöglicht ein flexibles Vorgehen, ohne dass an vielen Stellen Teiche und Löschwasserzisternen vorgehalten werden müssen.“
Ohne die vier Abrollbehälter hätten die Städte und Gemeinden in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen tätigen müssen, um ihrer Verpflichtung zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung nachkommen zu können. Nun wurde gemeinsam Abhilfe geschaffen. Abhilfe, die auch Kreisbrandinspektor Mario Binsch befürwortet: „Statistisch gesehen haben wir es im Landkreis Gießen jeden Monat mit einem Großbrand zu tun. Fehlendes Löschwasser kann in solch einem Fall dramatische Folgen haben. Die Abrollbehälter beheben dieses Defizit, indem sie so über den Landkreis verteilt stationiert wurden, dass sie binnen einer halben Stunde zu jedem Einsatzort gebracht werden können.“
Die Finanzierung des Systems erfolgt anteilig über die 17 beteiligten Städte und Gemeinden des Landkreises, der Landkreis selbst ist für die Beschaffung, Unterhaltung und Finanzierung zuständig. Hinzu kommt nun die Fördersumme des Landes.
Text- und Bildquelle: Printausgabe des Licher Wochenblatts vom 18. Januar 2024