Feuerwehrfahrzeug-Konzept für weitere zehn Jahre
Das aktuelle Licher Drehleiterfahrzeug aus dem Jahr 2002
Landkreis Gießen (-). Zehn Jahre ist es her, dass der Landkreis und alle 18 Kommunen das erste Feuerwehrfahrzeug-Konzept unterzeichnet und damit für die Anschaffung von Sonderfahrzeugen den Weg der interkommunalen Zusammenarbeit eingeschlagen haben – als Vorreiter in Hessen. Jetzt wird der Vertrag um weitere zehn Jahre verlängert. Planungssicherheit, weniger Verwaltungsaufwand, kreisweite Einsparungen – es gibt viele gute Gründe, weshalb die Städte und Gemeinden unter dem Dach des Landkreises bei der Fahrzeugbeschaffung auch künftig an einem Strang ziehen wollen.
So sollen Spezialfahrzeuge auch weiterhin nur an einzelnen Standorten im Landkreis vorgehalten werden, aber in allen Kommunen so zum Einsatz kommen, dass sie die vorgesehene Hilfsfrist von 20 Minuten zwischen der Alarmierungen und dem Eintreffen am Einsatzort erfüllen.
Landrätin Anita Schneider und der Erste Kreisbeigeordnete Christopher Lipp haben den entsprechenden Vertrag im Rahmen der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung in Oberkleen unterzeichnet. Zuvor hatten alle Stadt- und Gemeindeoberhäupter mit ihrer Unterschrift grünes Licht für die weitere Zusammenarbeit gegeben. >>Mit der interkommunalen Zusammenarbeit werden die Kosten für die Anschaffung neuer Sonderfahrzeuge gerecht auf die 18 Kommunen verteilt. Der Vertrag macht es überflüssig, dass jede Kommune jedes Fahrzeug von der Drehleiter bis zum Gerätewagen-Gefahrgut selbst vorhält. Stattdessen werden die Fahrzeuge von einzelnen Feuerwehren zum Einsatz gebracht, die sich darauf spezialisiert haben. Das spart eine Menge Geld, entlastet vor allem die ehrenamtlichen Einsatzkräfte und steigert den Einsatzerfolg<<, ist Landrätin Schneider überzeugt.
In Zeiten, in denen die Aufgaben der Feuerwehren mehr werden, während die Kommunen mit steigenden Kosten zu kämpfen haben, hat sich die Zusammenarbeit bewährt und sorgt dafür, dass die Kommunen ihrer Pflichtaufgabe zur Aufstellung leistungsfähiger Feuerwehren besser gerecht werden können. Diese Zusammenarbeit geht inzwischen auch über die Kreisgrenzen hinaus: >>In den vergangenen Jahren haben sich immer wieder Kommunen unseren Beschaffungsvorgängen angeschlossen. Ein Beispiel dafür ist der Kauf von zwei Drehleitern für Pohlheim und Buseck, zu denen weitere für Butzbach, Nidda und Gedern hinzukamen. Gemeinsam konnten wir so rund 50.000,- Euro pro Fahrzeug einsparten<<, erläutert Kreisbrandinspektor Mario Binsch.
Darüber hinaus wurden acht Einsatzleitwagen ausgeschrieben und beschafft, von denen drei in die Nachbarlandkreise Wetterau und Vogelsberg gingen.
Diese Beschaffung soll im kommenden Jahr erneut für weitere acht Fahrzeuge ausgeschrieben werden. Landkreisintern sind die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeugs für Lollar sowie drei Drehleitern vorgesehen, die in Heuchelheim, Lich und Grünberg stationiert werden sollen.
Textquelle: Print-Ausgabe des Licher Wochenblatts vom 16. November 2023